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Die Torfstecherei

- von Heini -

Das Torfmoor

Im hohen Norden, nicht unweit eines Fischerortes, gibt es ein großes Torfmoor, wo Torfstecher ihr beschauliches Leben führten. Sie feierten viel und tanzten zu einer Musik, die sie selbst Torfrock nannten. Eines schönen Tages befand ich mich wieder einmal auf dem Weg in dieses Gebiet, denn Land und Leute hatten es mir angetan.

Doch schon bevor ich dort war, befiel mich eine große Unruhe und ich beschleunigte meine Schritte. Ich hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich sollte bald sehen, was passiert war. Aus der Ziegelbrennerei, wo einstmals lustige Abende stattgefunden hatten, ist nur eine trostlose Ruine übriggeblieben und was das Schlimmste war: Alle meine Freunde dort sind, wenn sie nicht tot waren, zu hässlichen Untoten und Zombies geworden, die mich sofort angriffen. Meine Trauer und mein Entsetzen wollten sich schon mit einer Träne, die mir in mein Auge stieg, bemerkbar machen. Ich aber drückte sie tapfer zurück, befahl der armen Seelen Jof und ließ sie zu dem werden, aus dem sie entstanden sind: Staub! Seltsame Dinge fanden sich. Wie das ausgekochte Fett einer Betschwester oder entsetzlich geschändetes Weihwasser seinen Weg hierher gefunden haben kann, weiß ich nicht. Möglicherweise von armen, wandernden Priestern, die sich in diese nun so furchtbare Gegend gewagt haben.

Aber meine angeborene Kämpferneugier war geweckt. Ich wollte wissen, was der Ursprung all diesen Entsetzens ist. Und so sah ich mich noch ein wenig in der Ziegelbrennerei um. Leider fanden sich nur noch Trümmer, sodass man nicht mehr genau sagen kann, was tatsächlich passiert war. Jedoch fand ich noch im Keller ein großes Moorwesen, dass aber unmöglich der Ursprung all der schrecklichen Dinge sein kann. So kam ich nicht umhin, mich im Torfmoor weiter umzusehen. In einer Blockhütte wurde ich wieder von einem Untoten angegriffen, der dort nun sein unglückliches Dasein beschließen durfte. Je weiter ich nach Norden kam, umso bösartiger wurde die Aura, die selbst ich als Zwerg, deutlich spürte. Nun begegneten mir auch Monster, die wie das Moorwesen in der Ziegelbrennerei keine Ähnlichkeiten mit Menschen besaßen, so sahen sie vielmehr genauso aus wie die hässlichen Dämonen, welche die Krieger der Chaosgilde beschwören. Nun ja, der Anblick war nur kurz zu ertragen, ich versetzte mich in eine Raserei und erschlug alles, was mir in den Weg kam. Als ich schließlich wieder einen klaren Kopf hatte, sah ich mich um.

All die hässlichen Leichenberge stießen mich ab, trotzdem durchsuchte ich sie nach Hinweisen. Dinge fand ich, die ich sonst nur in Händen von Chaoten sah. Dies bestärkte mich in meinem Verdacht, dass wirklich Dämonen hier ihr Unwesen trieben. In einer seltsamen Höhle waren gleich zwei Dämonen, die mich sofort heftig attackierten. Ich besiegte sie jedoch bald und fand eine Schädeldecke, die sicher einen brauchbaren Schild darstellt. Auch ein paar Waffen fand ich, die mich aber nicht sonderlich begeistern konnten. Als ich mich schließlich ungestört umsehen konnte, bemerkte ich auf dem Boden ein durchaus menschliches Skelett in unnatürlicher Haltung liegen. Da wurde mir alles klar. Ein besonders törichter Zauberer wollte ganz offensichtlich die Chaoskrieger nachäffen und führte wohl einen Riss der Dimensionen herbei, sodass diese lebensfeindlichen Dämonen aus ihrer Dimension ausbrechen konnten. Nun, er hat wohl seine harte, aber gerechte Strafe bekommen.

Trotz anfänglicher, großer Bedenken vertraute ich auf meine Kraft und Stärke und sprang mutig in den Riss. Dort angekommen erwartete mich bereits ein seltsames Wesen, das mich mit Feuer angriff. Doch war es bald besiegt und ich grübelte, ob ich nun in der Falle saß oder ob ich hier wieder unbeschadet entkommen könnte. Als ich meinen Rückweg gesichert sah, untersuchte ich meine feindliche Umgebung. Plötzlich stürmte ein bösartiger Krallenderwisch herein und angeschlagen wie ich war, flüchtete ich in eine Sackgasse. Schon den Tod in den Augen erwartete ich, dass er mir folgte, aber ich hatte Glück. In einem Verlies wie diesem fand sich tatsächlich eine Oase der Ruhe und Kraft. Neu gestärkt ging ich dem Derwisch entgegen und versetzte ihm bald meinen Todesstoß. Seltsame Dämonen fanden sich auf meiner Reise in den unterirdischen Gängen. Einige hatten Ähnlichkeiten mit Ziegen, andere waren überhaupt nicht mit Wesen unserer Welt zu vergleichen.

Seltsame Dämonenschatten versperrten mir meinen Weg. Doch auch sie waren nicht unbesiegbar. Gerüchten zufolge soll im hintersten Winkel dieser Katakomben ein bösartiger Dämon herrschen. Ich konnte ihn jedoch nicht suchen, denn bald sah ich mich gleich von mehreren dieser entsetzlichen Krallenderwische bedrängt und auch eine Skelettspinne machte mir mein Leben schwer, sodass ich das Gebiet erst einmal verließ.

Eines Tages werde ich jedoch mit Verstärkung aus unseren Reihen wiederkehren und furchtbare Rache an dem Unglück nehmen.

Heini der Zerstörer

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