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Die Pflanzenwelt des Dschungels

- von Sinus -

Der Dschungel – Welt der Urwaldriesen, Schlingpflanzen und der wilden Tiere. Wir Elfen fühlten uns schon immer wohl, wenn wir in Wald und Dschungel wandeln durften. „Bäumeknuddler“, so nennen uns manche andere Rassen wohl und vermutlich ist das nicht einmal falsch. Denn andere Rassen scheinen einfach nicht das Gefühl zu kennen, zwischen altehrwürdigen Bäumen zu wandeln und deren Weisheit zu spüren.

Unzählige Pflanzensorten haben ihre Heimat in den Tiefen des Dschungels. Häufiger Regen und tropische Hitze unterstützen ihr Wachstum. Und ich hatte die schier unlösbare Aufgabe bekommen, diese ungeheure Pflanzenwelt des Dschungels zu erforschen. Doch wollte ich mich an dieser Aufgabe versuchen und begann, den Dschungel des Festlandes zu erkunden.

Der Dschungel des Festlandes

Südwestlich von Port Vain und südlich des Nabla-Flusses gelegen, erstreckt sich der Dschungel. Mein erster Ausflug sollte mich in die westlichen Regionen des Dschungels führen. Schon einmal war ich hier gewesen, um Trophäen für meine Gilde zu sammeln. Und schon nach kurzer Zeit war ich von vielen unterschiedlichen Tierarten umgeben. Sie waren nicht feindlich gesinnt und so blieb auch ich friedlich. Schließlich war ich ja auf einer Forschungsmission unterwegs und nicht auf Schlachten von nahezu wehrlosen Dschungelgeschöpfen aus. So betrachtete ich mir die Pflanzenwelt, meinen eigentlichen Untersuchungsgegenstand, etwas genauer.

Doch etwas stimmte nicht. Die Pflanzenwelt des ganzen Dschungels wirkte seltsam leer. Bäume und Pflanzen waren im Übermaß vorhanden, doch fehlte ihnen jede Individualität. So genau ich mich auch umschaute, nur wenige Details konnte ich finden. Und es kam noch schlimmer: Als ich meine Erkundungstour durch den Dschungel fortsetzte, bemerkte ich, dass der Dschungel sich nicht veränderte. Nicht einmal winzige Details wie die Blätter oder der Boden schienen sich zu verändern. Lief ich etwa im Kreis? Nein, unmöglich. War ich in einem magischen Bann gefangen oder erlebte seltsame Déjà-vus? Auch daran glaubte ich nicht.

So zweifelte ich schließlich meine Sehkraft an. Sicher war ich auf meine alten Tage sehschwach geworden und konnte die mir gestellte Aufgabe nicht erfüllen. So verließ ich den Dschungel und borgte mir vom Bettler in Wilhelmsburg eine Hornbrille aus. Mit dieser kehrte ich dann zurück in den Dschungel mit der Hoffnung auf Besserung. Doch bitter war die Enttäuschung: Die Pflanzenwelt des Dschungels erwies sich einfach nur als eintönig und uninteressant. Was sollte ich nur tun? Einen solchen Bericht konnte ich General Brieseltrim nicht abliefern. Und selbst meine Gefährten unter den Kämpfern erwarteten nützliche Informationen von der Pflanzenwelt des Dschungels, die ich aber leider nicht bieten konnte. Tief betrübt fällte ich so die für mich einzig mögliche Entscheidung: der Ruhestand.

Noch mehrere Monate später litt ich unter dieser Schmach. Zum Glück besuchten mich meine zwei Söhne und meine Tochter ab und an. Jeder Besuch von ihnen erhellte mein Gemüt. Doch nach und nach suchten auch sie nur noch Trost bei mir. Probleme mit ihren Gilden schienen die Hauptursache zu sein. Sie berichteten mir, dass die Karate-Gilde seit Monaten schon eine Aufstiegssperre besitze, die Zauberer-Gilde schon lange auf eine Umstrukturierung wartete und die Tanjian-Mitglieder auf mysteriöse Weise an Kampfeskraft verloren hätten. Geduldig hörte ich mir ihre Ausführungen an, nur meinen jüngsten Sohn (Zauberer) musste ich unterbrechen, weil ich sein Gejammer einfach nicht mehr ertrug. Mir wurde klar, dass auch ich mich selbst bemitleidete.

In den Ruhestand zu gehen, nur weil ich einen Bericht nicht verfassen konnte? Oh nein, so einfach konnte ich mich nicht geschlagen geben!

So raffte ich mich auf. Voller Tatendrang zog ich ein angestaubtes Adamanthemd über und begab mich auf den Weg zu Töters Insel, dem Hauptquartier unserer Gilde. Ich stürmte in General Brieseltrims Zimmer, salutierte hastig und fragte ihn mit klopfendem Herzen nach einem anderen Berichtsthema. Ich erklärte ihm, dass meine ersten Forschungen ohne nennenswerte Ergebnisse geblieben seien. Doch General Brieseltrim erwiderte barsch:

„Ausgeschlossen! Erforsche die Dir zugeordnete Region und erstatte dann Bericht. Die Kämpfer-Gilde muss genauestens über die Pflanzenwelt des Dschungels informiert werden, selbst wenn es dort nichts Aufregendes gibt.“

Verdutzt über die Reaktion General Brieseltrims verließ ich wortlos sein Büro und grübelte vor mich hin. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich erneut auf Forschungsreise zu begeben oder in den Ruhestand zurückzukehren.

Ich entschied mich für eine Fortsetzung meiner Dschungelerforschung.

Als nächstes Ziel wollte ich die östlichen Regionen des Dschungels südlich des Nabla erkunden. Doch früh wurde meine Forschungsreise gestoppt. Ein Orkan hatte den Weg nach Osten unpassierbar gemacht und heftige Regengüsse der letzten Tage ließen den Boden zu Morast aufweichen. Aber so schnell wollte ich diesmal nicht aufgeben. Flink kletterte ich über die umgestürzten Baumstämme und fand auch prompt einen begehbaren Weg. Diesem folgte ich nach Süden, wo ich nach kurzer Zeit an den Toren der Mayastadt Tihanaco landete. Hier endete jedoch der Dschungel und so kehrte ich wieder um. Nahe den umgestürzten Bäumen fand ich einen weiteren Pfad, der mich in südöstliche Richtung leitete. Plötzlich fand ich mich auf einer Lichtung nahe des Kannibalendorfes wieder. Erinnerungen an meine nur knapp geglückte Flucht aus den Fängen der Kannibalen ließ Wut in mir aufsteigen. Vorsichtig durchsuchte ich das Dorf mit Rachegedanken im Kopfe. Doch es stellte sich als verlassen heraus. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Da aber nichts passierte, verließ ich diesen Ort und wandte mich gen Nordosten.

Unablässig durchforschte ich dabei immer die Pflanzenwelt. Und schließlich wurde ich hier einer seltenen Pflanze fündig: Mehrere Kawasträucher wuchsen nahe der mir wohl bekannten Fallgrube der Kannibalen. Schnell erkannte ich ihr Potential als Rauschmittel. Doch ich war ja im Dienste des Koru-Tschakar-Struv unterwegs und so ließ ich die Finger von der Droge. Unweit entfernt fand ich einen Bananenbaum, wo ich mir auch gleich eine Banane als Wegzehrung mitnahm. Nach einigen Minuten ziellosen Wanderns fand ich überraschend die Hütte von Mamma Malumba im tiefsten Dschungel. Nach einem kurzen Gespräch und einem leckeren Tigersteak machte ich jedoch wieder auf den Weg. Zu wenig konnte mir Mamma Malumba auf meine Fragen antworten. Dieser nördliche Teil des Dschungels brachte leider keine neuen Informationen zur Pflanzenwelt. Doch sehr interessante Tiere wie den Königstiger und einen schwarzen Panther konnte ich beobachten. Enttäuscht kehrte ich dieser Region den Rücken zu und wandte mich gen Osten. Doch schon nach kurzer Zeit stand ich einem unüberwindlich erscheinenden Graben gegenüber. Auf der jenseitigen Seite des Grabens setzte sich der Dschungel fort. Um meine Forschung zu vervollständigen, musste ich den Graben also überwinden. Die Lösung des Problems ließ zum Glück nicht lange auf sich warten. Ich beobachtete einen Affen, der behände eine der Lianen ergriff, um sich damit schwungvoll über den Graben zu schwingen. Ich folgte seinem Beispiel etwas weniger elegant aber dennoch erfolgreich. Der Dschungel auf dieser Seite des Grabens war nicht wirklich interessanter, aber ich konnte doch mehr Details entdecken. Ich folgte einem kleinen Pfad in nördliche Richtung, welcher durch einen Sumpf führte. Mühsam suchte ich mir einen Weg durch den Sumpf, an dessen nördlichen Ende ich schließlich den sagenumwobenen Steineichenwald vorfand. Doch diesen mögen andere wagemutige Kämpfer erforschen, ich kehrte zurück in den Dschungel. Auf dem Rückweg fand ich einige Süßholzbüsche, deren Wurzeln angeblich sogar essbar sein sollen. Aber ich hatte noch genug Lembas im Rucksack und so zog ich weiter.

Doch plötzlich ließ mich ein Rascheln im Unterholz aufhorchen. Mit den geschärften Reflexen, die nur uns Kämpfern eigen sind, bemerkte ich eine Bewegung in den hüfthohen Farngewächsen. Kampfbereit wandte ich mich der vermeintlichen Bedrohung entgegen. Zuviel hatte ich während meiner langjährigen Ausbildung schon erlebt, als dass ich unvorsichtig ins Verderben gestolpert wäre. Doch außer der Bewegung der Halme konnte ich nichts erkennen. Hatte ich einen unsichtbaren Gegner vor mir?

Doch alle Aufregung war umsonst. Aus dem Unterholz stapfte schimpfend ein völlig durchnässter Zwerg, den ich als Kämpferkollegen Foobar identifizierte. Ohne jedoch Notiz von mir zu nehmen kämpfte er sich weiter durchs Unterholz. Seinen Schimpftiraden zu entnehmen, suchte er nach Stämmen von Einheimischen und hatte bei einem Regenschauer seine „kostbare“ Schmutzkruste verloren. Ich konnte mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, als ich ihn aus der Ferne niesen hörte. Er hatte sich wohl eine Erkältung zugezogen.

Ich setzte meine Forschungsreise weiter fort. Mein Weg führte mich zurück über die umgestürzten Bäume in den südlichen Teil des Dschungels. Ich durchwanderte einen tiefen Canyon und war fasziniert von der Fülle an Details der Landschaft. Dichter Urwald mit Kletterpflanzen und Lianen umgaben mich. Ich entdeckte einen seltsamen Busch mit hellroten Beeren, mein Instinkt warnte mich aber davor, diese zu probieren. So folgte ich dem Pfad und erreichte schließlich das Wangadorf. Inmitten des tiefsten Dschungels liegt dieses beschauliche, kleine Dorf. Doch Unheil ward hier angerichtet. Im Norden des Dorfes fand ich brandgerodete verkohlte Reste des einstmals stolzen Dschungels vor. Trauer machte sich darüber in mir breit. Meine Befragung ob dieser Untat im Dorf ergab aber keine Antworten und so ließ ich die Bewohner den Zorn meines Speeres spüren.

Danach kehrte ich zurück zu den verbrannten Überresten des Waldes. Unweit dieses Ortes befand sich ein Sandstein mit einigen tiefen Löchern. Ich hätte schwören können, aus dem Inneren des Steines das Grunzen von Orks gehört zu haben. Doch da ich kaum Pflanzenwuchs erkennen konnte, zog ich weiter. Die Region westlich des Dorfes war schwieriger zu erkunden. Weder Weg noch Pfad ließen sich erkennen und mühsam forschte ich mich durch diese Wälder. Doch auch hier konnte ich keine seltenen Pflanzen entdecken. Vogelliebhabern sei dieser Teil des Dschungels empfohlen, da einige äußerst scheue Paradiesvögel hier leben. Ich wandelte jedoch weiter durch die tiefen Wälder, bis ich einen Teich erreichte, der eine erstaunliche Vielfalt an Fischen Lebensraum bot. Zu deren Schutz vor Anglern patrouillierte eine Wache um den Teich.

Ich aber verließ dieses beschauliche Fleckchen Dschungel und wandte mich meinem letzten Ziel hier im Dschungel südlich der Nabla zu: der Gegend nahe Katzmandu. Diese tief im Dschungel liegende Stadt ist bevölkert von seltsamen Katzenwesen. Leider konnte mir keines dieser Wesen Auskunft über den Dschungel und die Pflanzenwelt geben. Aber viel wahrscheinlicher sprachen sie einfach nur eine völlig andere Sprache. Häufig bekam ich auf meine Fragen nämlich nur ein mir unverständliches Schnurren zu hören. So zog ich selbst los, um mir diese Region des Dschungels anzuschauen. Leider konnte ich nicht viel Aufregendes finden, was diesem Bericht nützlich wäre. Erwähnen möchte ich eine zwei Meter hohe Venusfliegenfalle auf der großen Lichtung nördlich von Katzmandu. Sie erwies sich als überaus lebendig, aber ihre Kampffähigkeiten taugten tatsächlich nur zum Fliegenfangen.

Viel interessanter war die seltsame Kreatur, die ich einige Tage später entdeckte. Wie üblich durchwanderte ich den Dschungel und hatte fast schon wieder Katzmandu erreicht, als plötzlich einer der Bäume selbst zu wandern schien. „Dies muss eines der seltsamen Phänomene der Parallelwelt sein“, dachte ich bei mir, denn in selbiger befand ich mich gerade. Doch hatte ich den Gedanken kaum beendet, als mich dieser wandelnde Baum attackierte. Damit hatte er mich sehr unvorbereitet erwischt und so trug ich einige schwere Wunden davon. Dennoch fand ich Zeit genug, mir die seltsame Kreatur näher anzuschauen, bevor meine Wunden so zahlreich wurden, dass ich den Rückzug antreten musste.

Frisch gestärkt war ich aber schon bald wieder zurück und analysierte die Informationen, die ich zuvor gesammelt hatte. Ich hatte es mit einem ausgewachsenen Baumkrieger der Parallelwelt zu tun. Ein menschenähnliches Wesen, jedoch ungleich stärker. Seine Haut schien aus Rinde zu bestehen und er besaß nur ein Auge. Im Kampf attackierte dieser Baumkrieger sehr schnell mit seinen Ästen und Zweigen. Doch hatte ich seine größte Schwäche bereits entdeckt. Die Kreatur ängstigte sich vor Blitzen. Allerdings sah die Wetterlage nicht so aus, als ob sie mich im bevorstehenden Kampf mit Blitzen unterstützen würde. Und leider war mir die Magie völlig fremd, als dass ich Blitze zaubern könnte. Doch hier eilte mir mein Sohnemann zu Hilfe, ein Mitglied der Tanjian-Gilde, der die Energien des Universums zu bündeln in der Lage war und damit Blitze schleudern konnte.

Aus dem Tagebuch meines Sohnes

Da hatte ich mir ja was Schönes eingebrockt. Ich wollte Papa nur suchen, weil es Zeit fürs Mittagessen war. Als ich ihn schließlich im tiefen Dschungel fand, grübelte er gerade wieder über Kampfstrategien nach. Und trotz der Tatsache, dass das Essen bereits kalt wurde, wollte er noch irgendeinen Gegner besiegen. Er erzählte mir von dessen vermutlichen Stärken und Schwächen sowie der Angst des Wesens vor Blitzen. So entschloss ich mich, die Kreatur mit zwei oder drei Blitzen zu erschrecken oder gar zu töten, damit wir dann endlich an den Mittagstisch zurückkehren konnten. Ich konzentrierte mich auf die Mächte des Universums und zog in den Kampf.

Wie Papa vorausgesagt hatte, kam der Baumkrieger auf mich zu und attackierte mich. Sogleich schleuderte ich ihm einen mächtigen Blitz, geformt aus den Energien des Universums, entgegen. Heftig schlug dieser in meinen Gegner ein und verletzte ihn schwer. Doch der Baumkrieger wich nicht von der Stelle. Erneut attackierte er mich und traf sogar. Wie verletzlich doch ich und meine Tanjian-Kollegen doch seit wenigen Tagen waren. Die Energien des Universums schienen uns nicht mehr so viel Kraft zu geben. Doch es war keine Zeit für solche Gedanken. Erneut schleuderte ich Blitze auf meinen Gegner. Ich war mir meines Sieges schon fast gewiss, als der Baumkrieger plötzlich eine Schutzhülle um sich erschuf, die meine Blitze wirkungslos machten. Und es kam noch schlimmer: Die Kreatur begann jetzt ihrerseits, Blitze nach mir zu schleudern. Schwer verletzt musste ich mich zurückziehen. Gedemütigt und blutend kehrte ich zu Papa zurück. Dieser war bestürzt, dass ich beinahe in den Händen von Lars gelandet wäre. Er verband meine Wunden und versprach, diesen Baumkrieger für seine Taten zu bestrafen. Gerade als er mir die dafür sorgsam durchdachten Techniken erläutern wollte, verlor ich zum Glück mein Bewusstsein …

Diese verdammte Kreatur der Hölle! Meinen kleinen Sohn so übel zuzurichten! Ich war sehr wütend. Der Baumkrieger sollte dafür büßen. Ich zückte meinen Säurespeer und stellte mich nun selbst dem Gegner. Mit schnellen Stichen und unerbittlicher Härte brachte ich die Kreatur an die Schwelle des Todes. Ich holte bereits zum Todesstoß aus, als das Auge des Baumkriegers seltsam zu leuchten anfing. Im selben Moment fühlte ich, wir mir die Lebenskraft ausgesaugt wurde. Blind vor Wut darüber geriet ich in Raserei und attackierte erneut. Der Baumkrieger hatte sich mit dem Teil meiner Lebenskraft selbst regeneriert und schleuderte mir fleißig Blitze entgegen.

Doch ich würde nicht noch einmal den Rückzug antreten. Alle erdenklichen Waffentechniken wand ich an bis ich schließlich am Ende meiner Konzentrationsfähigkeit war und der Kampf sich seiner Entscheidung näherte. Mit einem letzten Waffenschlag gelang es mir schließlich, den Gegner niederzustrecken. In einer Flammenlohe verbrannte der Baumkrieger innerhalb von Sekunden und ließ keinen Beweis seiner Existenz zurück. Ich jedoch spürte die Beweise in Form von blutenden Wunden und einer schweren Vergiftung sehr deutlich.

Schließlich schleppte ich mich und meinen Sohn nach Hause; das Mittagessen war natürlich längst erkaltet. Zum Ende meiner Forschungsreise durch den Dschungel südlich der Nabla hatte ich dann doch einen schweren Kampf bestreiten müssen, der aber keine Belohnung mit sich brachte. Leider hatte ich auch sonst wenig Aufregendes über die Pflanzenwelt dieses Dschungels zu erzählen gefunden. Aber ich hoffte, dass dies sich in den Dschungeln der Inseln ändern würde.

Die Dschungel der Inseln

Tortuga

Östlich der Piratenstadt erstreckt sicher der Dschungel der Insel Tortuga. Bei meinen Wanderungen konnte ich wenig Erzählenswertes finden. Einzig einen Kollegen traf ich an – den Forscher Zarius. Er berichtete mir von einem Kannibalenstamm im Dschungel und deren Problemchen. Gern nahm ich sein Angebot an und ließ mich in die tieferen Regionen Dschungels führen. Unweit des Dorfes der Kannibalen fand ich dann auch endlich ein paar interessante Exemplare der Pflanzenwelt. In dieser fruchtbaren Umgebung wuchsen Bananen-, Mango-, Avocado-, Orangenbäume und noch viele mehr. Die eng zusammenstehenden Bäume erlaubten es sogar, auf ihren Kronen zu wandern. Dies ist sogar notwendig, wenn man den Kannibalen bei ihrem Ritus helfen möchte. Ich zog jedoch weiter, um die nächste Insel zu erkunden.

Sonneninsel

Voller Vorfreude erreichte ich die Sonneninsel. War sie doch beliebtes Urlaubsziel mit wunderschönen Stränden. Gleich an der Anlegestelle begrüßte mich ein Mädchen – nur im Bikini bekleidet. Ich versprach ihr, nach Dienstschluss vorbeizukommen und den Sonnenuntergang am Strand mit ihr zu verbringen (und vielleicht auch noch die folgende Nacht). Unweit des Strandes erstreckt sich auch schon der Dschungel. Verwunderlicherweise schienen mir die Details der hiesigen Pflanzenwelt denen des Tortuga-Dschungels zu gleichen. Auch ähnelten sich die Orte im Dschungel sehr, so dass man schnell die Orientierung verlor. Nur in einer entlegenen Ecke des Dschungels fand ich eine Betelpalme, fast das einzige, was ich in diesem Dschungel an Pflanzen identifizieren konnte.

Enttäuscht begab ich mich auf den Rückweg, um meine Strandschönheit wiederzusehen. Da fiel mir eine Palme auf, die doch tatsächlich Kokosnüsse zu besitzen schien. Aus Ermangelung von Kletterwerkzeug schüttelte ich den Stamm so kräftig ich konnte, und tatsächlich löste sich eine der Kokosnüsse und fiel … mir direkt auf den Kopf. Ich verlor das Bewusstsein. Als ich wieder aufwachte, befand ich mich plötzlich in einer dunklen Straße direkt vor einer Nachtbar namens „Leftys“. Ich hatte keine Ahnung, wie ich hierhergekommen war, aber der Ort erschien mir nicht so ganz real. Ich schlich um die Nachtbar herum und lief direkt in die Arme eines Penners, der meinen geschwächten Zustand ausnutzte und mich verprügelte. Erneut fiel ich in Ohnmacht. Beim Aufwachen befand ich mich aber direkt wieder unter der Palme liegend. Die Nachtbar und der Penner mussten wohl ein Traum gewesen sein. Meine Strandschönheit war natürlich längst verschwunden und so fuhr ich missmutig und mit brummenden Schädel allein nach Hause.

Tamibar

Mein nächster Ausflug brachte mich auf die Insel Tamibar. Der Dschungel grenzt hier beinahe bis an den Strand. Gleich auf den ersten Blick erkannte ich Kokosnusspalmen, doch verspürte ich keine Lust darauf, mir diese Bäume noch einmal näher zu betrachten. Ich wanderte weiter in den Dschungel hinein. Auch dieser Dschungel schien uninteressant und langweilig. Wahrscheinlich war ich doch eine Ausnahme unter den Elfen, denn ich konnte mich für diese Art von Wald nicht begeistern. Trotzdem wollte ich die mir gestellte Aufgabe erledigen.

Nahe des Weges fiel mir ein Baum besonders auf – genauer gesagt, sein Astloch. Entschlossen griff ich hinein, was den Wespenschwarm im Inneren nicht sonderlich glücklich machte. Doch auch wenn sich mein Speer nicht besonders als Fliegenklatsche eignete, besiegte ich die aufgebrachten Wespen schließlich. Ich folgte dem Weg und erstieg einen Berg, um mir bessere Übersicht zu verschaffen. Im Tal konnte ich ein Dorf erkennen, von dessen Dorfplatz Rauch aufstieg. Missmutig trabte ich herunter, um den Einheimischen einen Besuch abzustatten. Das Dorf war jedoch bis auf Pigidibi, oder wie auch immer der Typ hieß, verlassen. Ich erhielt auch keine neuen Auskünfte und der Dschungel schien sich auch nicht weiter fortzusetzen.

Titiwu

Die letzte Etappe meiner Forschungsreise sollte der Dschungel auf der Insel Titiwu sein – mit dem Floß von Port Vain eine sehr lange Reise. Schließlich angekommen, staunte ich nicht schlecht, dass scheinbar alle Tiere hier sprechen konnten. Doch ich widmete mich meiner Aufgabe, der Erforschung der Pflanzenwelt des Dschungels. Diese wirkte jedoch auf den ersten Blick nicht sonderlich spannend. Kaum nennenswerte Details konnte ich entdecken. Jedoch fand ich einen seltenen Rizinusbaum, der meine Laune aber auch nicht besserte. An einer anderen Stelle des Dschungels fand ich einen Baum, den ich auch ohne Hilfsmittel hochklettern konnte. In seiner Krone fand ich ein Baumhaus und einen kleinen Jungen, der mir aber auch nichts über den Wald und seine Pflanzen erzählen konnte. So forschte ich mich weiter durch den Dschungel. Im Norden der Insel wurde der Dschungel schließlich so verwirrend, dass keine Orientierung mehr möglich war. Frustriert begab ich mich auf den Rückweg. Auch die Pflanzenwelt Titiwus hatte keine Besonderheiten vorzuweisen.

Schlussbemerkung

Zuhause im Elfenwald angekommen, vervollständige ich nun diesen Bericht. Zusammenfassend muss ich feststellen, dass die Pflanzenwelt des Dschungels kaum Sehenswertes besitzt. Für diverse Abenteuer, Rätsel und Gildenaufgaben befinden sich jedoch Hinweise und Objekte im Dschungel. Furchteinflößende Gegner sind ebenfalls eher unter den Tieren des Dschungels zu suchen; die Pflanzenwelt bot hierbei nur eine Venusfliegenfalle (die jeden Krakh´Getres unterfordert) und den Baumkrieger der Parallelwelt. Dieser stellte sich als interessanter und abwechslungsreicher Gegner heraus, der nicht ganz so einfach zu meistern war.

Ich hoffe, dass dieser Bericht dennoch nützliche Informationen für interessierte Leser bieten konnte.

gez. Sinus der Elfenkämpfer

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