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Ombatis und seine Freunde – Nervensägen im Morgengrauen

- von Crowley -

Nun war es also soweit. Mein Kommandant Brieseltrim Grieselhuck gab mir den Auftrag, einen Bericht zum Thema „Ombatis und seine Freunde – Nervensägen im Morgengrauen“ zu schreiben. Voller Tatendrang machte ich mich also daran.

Freiwillig schickte mir natürlich kein Chaot einen Ombatis. Also legte ich mich mit einer Chaotin an. Ich wollte sie nur etwas necken und musste leider feststellen, dass dieses Pack fiese Tricks auf Lager hat, um sich auf gemeine Weise zu rächen. So kam es, dass ich kurz nach meiner lieb gemeinten Neckerei ein lautes Poltern vernahm. Ein grinsender und überaus hässlicher Dämon wuchs vor mir in die Höhe und stellte sich hämisch lachend als „Ombatis“ vor. Als erstes versuchte ich natürlich, ihn ein wenig mit meiner Axt zu kitzeln. Aber leider ließ er sich nicht auf einen Kampf ein. Was erwartete ich auch von dieser feigen Klitsche der dämonischen Magie? Er fing sogar an, mir zu erklären, dass Selbstmord eine Lösung all meiner Probleme sei und ich nur „Selbstlöschung“ und danach mein Passwort eingeben musste. Ich kicherte ein wenig über diesen plumpen Versuch. Aber das sollte erst der Anfang sein! Er ließ mir einfach keine Ruhe. Ich versuchte nun also, ihm aus dem Weg zu gehen, aber er folgte mir einfach. Er fragte mich, ob ich Eusebius kenne. Ich fragte mich, wer denn dieser Eusebius sei, aber irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl, wenn dieser Ombatis ihn erwähnt, dann kann Eusebius nur ein Freund von diesem Quälgeist sein. „Autsch!“ Tief in Gedanken versunken, wer denn Eusebius ist, versetzte Ombatis mir doch glatt einen kräftigen Tritt in meinen Allerwertesten. Langsam machte mich dieser Dämon wirklich wütend. Am Anfang war es ja ganz lustig, doch mit der Zeit ging mir Ombatis gewaltig auf die Nerven. So suchte ich nun eine Möglichkeit, ihn loszuwerden. Ich versuchte es mit Bestechung. Leider war das verlorene Liebesmüh. Was blieb mir nun noch? Ein Kampf ging nicht, Bestechung auch nicht. Er verfolgt mich. Vielleicht aber gibt es einen Ort, an den sich dieser Dämon nicht hin traut. So rannte ich nun also mit meinem Quälgeist im Schlepptau durch das Morgengrauen. Nach einiger Suche fand ich doch tatsächlich ein Fleckchen, wo sich Ombatis nicht hin traute. Erleichtert blieb ich dort erst mal eine Weile, um die Ruhe zu genießen. Es dauerte eine ganze Weile, bis es Ombatis langweilig wurde und er verschwand. „Wen hatte Ombatis gleich noch erwähnt? Ach ja, Eusebius!“ Also machte ich mich auf, um Eusebius zu finden. „Mal schauen, was das so für ein Typ ist.“ Nach nicht allzu langer Suche fand ich ihn und er sah wirklich nervig aus. Er trägt einen Hut und dazu Gummistiefel. Was aber bei dieser Nervensäge anders ist als bei Ombatis: Eusebius ist käuflich. Ich engagierte ihn also und schon fing er an zu reden. Er begrüßte mich und richtete mir viele Grüße von seinem Sponsor aus. Außerdem erklärte er mir, dass er mich ein wenig begleiten wird. Nunja, ich wollte es ja so, schließlich wollte ich Ombatis´ Freund kennenlernen. Er erklärte mir, dass er einen „Sprakfluk“ hat und dass in einem anderen MUD alles viel schöner war. Ihm schien es aber bei mir zu gefallen, schließlich hüpfte er um mich herum. Leider wollte auch er an meine Nerven. Wobei er andere Mittel nimmt als Ombatis. Eusebius fragte mich auch, ob ich Andy kennen würde und ihm sagen könnte, wo er sei. Da dachte ich bei mir: „Aha, wieder einen Freund einer Nervensäge gefunden.“ Dann fing Eusebius an, direkt zu werden. Er wollte eine ZT-Liste von mir gemailt bekommen. Auf seine Frage bekam er natürlich ein klares „Nein“ zu hören. Das hat ihm wohl überhaupt nicht gefallen und er fing an zu singen. Als ob das nicht schon genug war, riss er mich an sich und fing an, mit mir zu tanzen und mich zu küssen (Bäh!). Ich drohte ihm ein wenig mit meiner Axt. Er lachte mich daraufhin nur aus und trat mich. Danach bedankte er sich bei mir für die nette Unterhaltung, winkte und ging einfach. Als er dann endlich weg war, machte ich mich gleich auf, um Andy zu suchen. Ich war gespannt, was das für ein „Vogel“ ist. Es war kein leichtes, Andy zu finden, aber nach einiger Suche hatte ich es geschafft. Da stand also Andy vor mir und gleich zur Begrüßung trat er mich. „Sehr nett“, dachte ich mir „Mal schauen, was er noch so auf Lager hat.“ Kaum kam mir dieser Gedanke, schon zeigte mir Andy sein „Können“. Wie mir scheint, hat Andy ein kleines Problem mit der Rechtschreibung. Außerdem versucht er wohl, sich ein eigenes MUD zu basteln, aber der Driver, den er hat, will wohl nicht so auf seinem „Kompjuter“, einem Amiga, kompilieren. Ich weiß zwar nicht genau, was Andy da vorhat, aber vielleicht sollte er es einmal im nüchternen Zustand probieren. Zumindest so nüchtern, dass er nicht mehr aus Kloschüsseln trinkt und Tische umreißt, wenn er zu Boden geht. Auch sollte er sein Benehmen erheblich verbessern! Mich einfach so anzuspucken und anzukotzen, gehört nicht ganz zur feinen Art. Nunja, ich gebe zu, es kann mal passieren, jemandem über die Füße zu kotzen, aber man sollte es tunlichst vermeiden, das öfter zu machen. Während unserer „Unterhaltung“ schien er auch manchmal kurze nüchterne Momente gehabt zu haben, in denen er mich dann fragen konnte, ob ich ihm was von meiner Ausrüstung abgeben kann oder ob ich für ihn auf meinem Rechner noch ein „X-Terminal“ frei habe. Ich wollte ihm dabei aber nicht helfen und so kam es, dass er mich einfach mal verflucht hat. Langsam glaube ich, dass Andy ein kleines Problem hat, da seine Lieblingsfrage ist, ob ich im RZ bin und ob es mich stören würde, wenn er das meinem Admin sagt. Langsam hatte ich genug von seinen Sprüchen und so entsorgte ich Andy mit meiner Axt.

„Endlich Ruhe.“ Ich beschloss, mich ein wenig auszuruhen und verkrümelte mich an ein ruhiges Plätzchen. Nach ein paar Stunden Ruhe und Entspannung stapfte ich voller Tatendrang wieder los. Nach ein paar Schritten merkte ich, dass ich verfolgt wurde. Ich blieb stehen und schaute mich um, wer mir da wohl gefolgt sei. Es war Hippe. Anscheinend hatte er mich schon gesucht, da er mir sofort voller Stolz seinen Vectra zeigte. Ich glaube, das ist das Einzige, auf das er stolz sein kann. Wenn ich mir seine Figur so ansehe, dann scheint er sehr gerne zu essen. Kaum hatte ich ihn mir von oben bis unten angesehen, bestätigte er meine Vermutung, indem er eine Lasagne aß und dazu ein Malzbier trank. Ich dachte mir nicht viel dabei, schließlich ist es nicht meine Figur, die er mit seinem Essverhalten ruiniert. Noch mit vollem Mund fragte er mich, ob ich nicht einen Raum für sich und seinen „PDP“ hätte. Heute schien nicht mein Tag zu sein. Ständig wollten irgendwelche Leute von mir Sachen, Räume oder sonst was. Als ich weitergehen wollte, hielt er mich auf und wollte mir unbedingt noch einen Witz erzählen. Mit den Augen rollend ergab ich mich in mein Schicksal. Und wie ich es erwartet hatte, war der Witz wirklich nicht gut. Nun war es mir egal, ob ich Hippes Gefühle verletzen würde oder nicht. Ich stapfte weiter. Was musste ich da feststellen? Dieser Hippe verfolgte mich immer noch. Nunja, das sollte er büßen. Erst schlechte Witze erzählen und dann auch noch hinter mir herrennen. Kurz darauf fiel er tot zu Boden. Jetzt ging es mir schon wieder besser. Langsam fing mein Magen an zu knurren. Also beschloss ich, in einem kleinen Schnellimbiss einen Happen zu mir zu nehmen. Noch bevor ich mir etwas zu essen bestellen konnte, merkte ich, dass jemand an mir herumgrabbelte. Ich drehte mich um und sah Amanda. „Nein, nicht schon wieder!“, dachte ich mir. Nur leider klebte sie an mir wie eine Klette. Sie ließ mich nicht mehr los, schmiegte sich an mich und lächelte mich anscheinend verführerisch an. Das war mir zu viel. Ich überlegte mir, wo ich hingehen konnte, ohne von irgendwem belästigt zu werden. Während meiner Überlegungen versuchte Amanda, mich für sich zu gewinnen. Sie fragte mich, wie es denn mit uns wäre. Nun fing sie auch noch an zu stöhnen. Ich schüttelte nur noch den Kopf, woraufhin sie ihr Make-Up korrigierte. Ich zeigte ihr die kalte Schulter und hoffte, dass es wirken würde. Auf den ersten Blick klappte es sogar, sie kuschelte sich nun in ihren Pelzmantel anstatt sich an mich anzukuscheln. Immerhin schon mal ein kleiner Erfolg. Nur leider war mir jetzt der Appetit vergangen. Von Frauen hatte ich genug. Ich ging an einen Ort, zu dem Frauen keinen Zutritt haben.

Nach einer Weile wollte ich nur noch nach Hause. So ging ich – nein – so rannte ich in Richtung Heimat. Ich musste wohl an Amanda vorbei gerannt sein, denn sie teilte mir noch mit, wohin ich so schnell gehen würde. Und nach noch einem Satz der Empörung von ihr war sie endlich still. Zuhause angekommen, machte ich es mir erstmal bequem.

„Später“, dachte ich mir, „werde ich noch mal ein klein wenig spazieren gehen.“ Nach einigen gemütlichen Stunden auf meinem Sofa machte ich mich also wieder auf. Diesmal führte mich mein Weg durch den Glockenwald. Dort begegnete ich einer Elster. Noch bevor ich es richtig realisieren konnte, hatte mir dieses Vieh schon einen Teil meiner Ausrüstung gestohlen. Das ließ ich mir nicht gefallen. Ich zückte meine Lieblingsaxt und griff sie an. Leider war die Elster so feige wie sonst keiner meiner Gegner und schon nach dem ersten Schlag flog sie weiter. Natürlich wollte ich meine Sachen wieder haben und ich folgte ihr. Immer wieder musste ich ihr hinterher rennen und jedes Mal, wenn ich zu ihr in ihre Nähe kam, klaute sie mir noch einen Teil meiner Ausrüstung. Wenn sie nicht bald erledigt war, dann musste ich noch nackt gegen sie kämpfen. Doch so weit kam es zum Glück nicht. Kurz nach diesem Gedankengang stürzte sie tot zu Boden. Ich plünderte ihre Leiche und bekam so alle meine Sachen zurück. Leicht sauer zog ich erstmal ein wenig durch andere Gegenden und reagierte mich ab. Dabei lief mir Marvin, der Bruder von Eliza, über den Weg. In meiner Wut griff ich ihn einfach an. Es war mir egal, nach der Sache mit der Elster war mir fast alles egal. Doch was war das? Er wollte nicht mit mir kämpfen. Er schwafelte mich zu, dass ich ein hohes Aggressionspotenzial hätte und dass mir das Probleme bereitet. Angeblich denke ich nur ans Metzeln und Töten. Und die größte Frechheit war doch tatsächlich, dass er mich fragte, ob ich es ok finde, meinen einzigen wahren Freund töten zu wollen. Darauf sollte er eine Antwort bekommen. Ich versuchte, ihm zu erklären, dass er auf keinen Fall mein Freund sei. Doch er antwortete mir immer nur mit neuen Fragen. Meine Wut über die Elster verflog langsam. Ich erklärte Marvin, dass er nicht immer so dumm fragen sollte, sondern sich einfach umbringen lassen sollte. Und er wurde immer frecher. Er fragte mich, ob ich nicht übertreiben würde. Er fragte mich immer weiter aus und keine meiner Antworten schien ihm zu gefallen. Immer weiter und weiter fragte er. Egal was ich sagte, er antwortete nur mit Fragen. Und das soll jemand sein, dem ich alle meine Probleme erzählen kann? Das soll doch wohl ein Witz sein! Mit jemandem über meine Probleme reden, der mich nur ausfragt und gar nicht zuhört, was ich sage. Also nein, mir reichte es. Ich trat Marvin also in seinen Allerwertesten und damit hatte ich sogar Erfolg. Erst schmollte er ein wenig und dann versuchte er es auf die Mitleidstour und schaute ganz betroffen. Davon ließ ich mich nicht beeindrucken. Etwas amüsiert über seine Reaktion stapfte ich weiter. Ohne eine bestimmte Richtung schlenderte ich so durchs Morgengrauen. Irgendwann merkte ich, dass ich mich auf der Hochebene befand. Nunja, wo ich schon mal da war, konnte ich ja einen kleinen Abstecher in meine Heimatstadt machen. Leider lief ich Robin über den Weg. Und wie sollte es anders sein, ich hatte vergessen, dass ich eine prall gefüllte Geldbörse bei mir trug. Nun, nach meiner Begegnung mit Robin war sie nicht mehr so schön gefüllt. Aber damit konnte ich wohl leben. Nach einem kurzen Besuch in meiner Lieblingsbar machte ich mich wieder auf den Rückweg. Nein, nicht schon wieder – ich war schon wieder an Robin vorbeigelaufen und er hatte sich aus meiner Geldbörse bedient. Langsam hatte ich das Gefühl, Robin nimmt nicht nur „Spenden“, um sie den Armen und Bedürftigen weiterzugeben – nein – langsam glaubte ich, dass er sich auch selbst davon hin und wieder etwas abzwackt. Aber das konnte ich natürlich nicht beweisen. Wieder zu Hause angekommen, unterhielt ich mich mit ein paar Freunden. Einer von ihnen klagte gerade sein Leid, dass Tod und Lars sich ständig streiten müssen. Er meinte, dass es ihn richtig nerven würde, wenn Tod immer versuchte, seine Seele endgültig ins Jenseits zu begleiten, dabei müsste er doch schon langsam wissen, dass Lars ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Und auch ich wusste aus Erfahrung, dass Tod nicht aus seinen Fehlern lernte. Er schaffte es bis heute nie – und ich behaupte einfach mal, er wird es auch in Zukunft nicht schaffen –, die Seelen der Verstorbenen endgültig ins Jenseits zu geleiten.

Nachdem die Unterhaltung sich langsam wieder beruhigte, schwelgte ich in Erinnerungen. Leider kamen nicht nur schöne Erinnerungen in mir hoch. Das musste wohl daran liegen, dass ich heute so vielen Nervensägen begegnet bin. Ich erinnerte mich an die Zeit, kurz vor der letzten Party. Da rannte die ganze Zeit so ein „Ding“ rum, das sich Mordillar nannte. Zum Glück ist es nur kurz vor Partys im Morgengrauen anzutreffen. Dieser Mordillar – ich schüttelte mich – scrollte einen ständig zu und machte einem Vorwürfe, wenn man sich nicht zur Party angemeldet hatte. Außerdem erklärte er einem lang und breit, wer sich denn schon alles zur Party angemeldet hat und dass genau diese Leute der Grund sind, dass man auch kommen müsse. Schnell verdrängte ich diese Erinnerungen wieder.

Natürlich kenne ich auch andere Abenteurer, die sich zu Ombatis´ Freunden zählen und sich Nervensägen nennen oder auch wirklich welche sind. Aber das würde nun zu viel sein und dem Ziel des Berichts nicht entsprechen. Doch da mich zwei dieser Exemplare so lange genervt haben, musste ich sie hier erwähnen.

Da ist zum Beispiel Elberet. Er behauptet, er sei eine Nervensäge. Nun – manchmal nervt er wirklich ein wenig. Hauptsächlich nervt er, wenn er behauptet, er würde nur Unfug reden und nur noch scrollen. Was aber noch nerviger ist, ist, wenn er dann sagt, dass er ab sofort den Mund hält und das dann doch nur 5 Minuten aushält. Aber so schlimm, wie er immer behauptet, ist er nun wirklich nicht.

Auch Mikage behauptet, dass sie nerven würde. Aber bei ihr gibt es auch nur zwei Dinge, die hin und wieder etwas nerven können. Da ist auf der einen Seite ihr Essverhalten, das dem eines Hobbits in keinster Weise nachsteht und wenn man nicht auf seinen Teller gut aufpasst, dann ist er leer und sie grinst heimtückisch. Auf der anderen Seite steht da ihr chronischer Geldmangel, wegen dem sie ständig verschiedene Leute um ein klein wenig Taschengeld anbettelt. Aber das ist auch das alles, womit sie nervt.

Takal´Mor Crowley

PS: Hier sind nur jene Abenteurer erwähnt, die mich ausdrücklich darum gebeten haben und es nicht anders wollten.

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