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Die Parallelwelt – aggressive Gegner in der Ebene

- von Darkwing -

Eigentlich sollte es ja nur eine kleine Tour durch die Drachenzinnen werden, doch ein kleines Portal hoch oben in einem Turm in den Bergen machte dem einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Wie ich später erfahren sollte, erbaute Miril dieses Portal, um in die Parallelwelt wechseln zu können. Für mich brachte das Betreten außer einem leichten Kribbeln und einem Gefühl von nahender Gefahr jedoch zunächst keine Veränderung. Also machte ich mich wieder an den Abstieg, schließlich war es noch ein gutes Stück Weg zurück nach Port Vain.

Kurz vor Drachenhort ging es dann los – urplötzlich wirbelte mich ein gigantischer Luftstoß durch die Luft. Ich hatte mich kaum vom schmerzhaften Aufprall wieder hochgerappelt, da fegten schon zwei kräftige Pranken an meinem Gesicht vorbei. Einigermaßen überrascht sah ich mich einem gewaltigen Drachen gegenüber, dessen Umrisse nur undeutlich zu erkennen waren. Fast schien es, als würde er aus Nebel bestehen. Wie sich aber schnell herausstellte, vermochte mein Schwert ihm durchaus zu schaden und nach einem zwar langen, aber nie wirklich gefährlichen Kampf war der Drache schließlich besiegt.

Bei einer kleinen Stärkung beim guten alten Rakorium in Drachenhort erfuhr ich dann, dass es mich irgendwie in die Parallelwelt verschlagen hatte. Erkundigungen über den weiteren Weg brachten aber außer angsterfüllten Gesichtern wenig ein. Ein alter Wanderer wollte lediglich gehört haben, dass sich weiter im Osten einige fiese Monster aus der Schreckensspitze niedergelassen hätten. Weiterhin wusste er von einem bösartigen Egel zu berichten, der sich am Bein festbeißt und das Blut seines Opfers absaugt. Das alles klang nicht so angenehm, also beschloss ich statt der Drachenhorter Landstraße einen kleinen Umweg am Schloß von Zwackelmann vorbei zu nehmen. Am Lager der Seherräuber schlich ich mich vorbei, dieses war mir schon aus der Normalwelt bekannt. Nicht jedoch der riesige Baum, der plötzlich vor mir aufragte. Er schien mich anzustarren, ja fast auszulachen. Zahlreiche Äste kamen auf mich zu, einer hielt sogar ein Schwert umklammert. Halt! Dieses Schwert kannte ich doch! Ein schnelles Kontrollieren meiner Ausrüstung ergab, dass gleich mehrere Dinge fehlten, die ich auch bald von Ästen umklammert oder gar gezückt wiederfand. Einer der Äste hatte sich sogar mein magisches Hörrohr geklaut, dass in den wildesten Farben pulsierte – dieser Tag versprach noch äußerst interessant zu werden …

Lange Zeit und viele Colas bei Rakorium später stand ich glücklich in einem riesigen Berg Kleinholz und sammelte meine Ausrüstung ein, die Äste waren besiegt. Nicht jedoch der Baum, auch wenn er mit seinen Ästen auch seine finstere Magie verloren hatte. Ein großes Loch im Baum erregte meine Aufmerksamkeit, bei der näheren Untersuchung wurde es mit einem Mal entsetzlich finster und das unheimliche Kreischen einer Eule erfüllte die Dunkelheit. Sekunden später durchzuckte ein höllischer Schmerz meine Augen und ich stolperte halbtot vor Angst zurück Richtung Drachenhort.

Merkwürdigerweise blieb es völlig finster und auch ein Heiltrank linderte die Schmerzen an den Augen nicht. Wie sich herausstellte hatte die Eule diese mit ihren Krallen ausgekratzt – was für ein Glück dass ein freundlicher Kleriker in Drachenhort zu helfen wusste. Nun, eines Tages würde ich mich dieser Eule annehmen und dann sicherlich nicht in völliger Dunkelheit. Für den Moment entschied ich mich aber nun doch für den Weg über die Drachenhorter Landstraße. Auf den fiesen Blutegel stieß ich recht bald, einer schnellen Kampfkombination hatte dieser nichts entgegenzusetzen. Ein weiterer Egel hieb seine Zähne tief in meine Scherbenhose – dieses nun zahnlose Exemplar wird sicherlichlich auch keinem Abenteurer mehr gefährlich … Ein Stück weiter versuchte mir ein Trollmops den Weg zu versperren, wäre er wohl besser in der Schreckensspitze geblieben, um dort auf harmlosere Gegner zu lauern.

Im Norden befand sich nun der Grimmswald, aus dem ein vielstimmiges Heulen zu hören war. Wölfe wohlmöglich? Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, schon in der Normalwelt hatte ich in diesem Gebiet Bekanntschaft mit einem finsteren Werwolf gemacht. Mit einen unguten Gefühl betrat ich den Wald und näherte mich vorsichtig der ersten Lichtung. Plötzlich wurde das noch entfernte Heulen der Wölfe vom schauerlichen Heulen eines Waldgeistes übertönt. Kurz darauf sah ich mich auch schon in einen Kampf mit diesem verwickelt. Irgendetwas schien ihn jedoch zurückzuhalten, ja ihm fast Angst einzujagen … bei jedem Treffer meines Feuerschwerts heulte er vor Schmerzen auf und schon bald verzog er sich tiefer in den Wald und ließ mich fürs Erste in Ruhe.

Weiter zog ich meines Weges. Das Heulen wurde lauter und plötzlich stürzte jemand mit einem lauten „WEGHIER!“ auf den Weg und brach vor mir zusammen. Es war einer von diesen Zauberern, wie ich schnell feststellte. Er erholte sich recht bald, murmelte noch etwas von einem gewaltigen Kämpfer im Osten und verschwand dann auch in diese Richtung. Neugierig folgte ich und auf der Lichtung stand es dann – das wohl berühmteste Mitglied unserer Gilde – der Weghier. Nur zu gut erinnerte ich mich an die Geschichten meiner Ausbilder, denen der Weghier schließlich über den Kopf wuchs. Im Kampf gegen den Zauberer zeigte er sein Können auch auf beeindruckende Weise. Höchst merkwürdig war allerdings die Taktik des Zauberers: Er stürzte mit einem ohrenbetäubenden Kampfschrei herein und gleich darauf schwer verletzt mit einem noch lauteren Angstschrei wieder hinaus. Dies wiederholte sich einige Male … dann folgte die Variante: Rein-Kampfschrei-Todesschrei. Grinsend riss der Weghier der Leiche den Kopf ab und nagelte den Schädel an einen Baum. Dieser Baum war voll mit Schädeln und alle waren fein säuberlich beschriftet. Eine genauere Untersuchung ließ mich sichtlich erblassen, kaum einer der stärksten Recken des Morgengrauens befand sich noch nicht darunter. Nun denn … das hörte sich doch mal nach einer Herausforderung an! Dieser Kampf wäre fast mein letzter geworden, die Kampftechniken des Weghier waren in der Tat beeindruckend und das in Kombination mit einer tödlichen Waffe. Trotzdem besaß auch er seine wunden Punkte, die ihn schließlich auch sein Leben kosteten. Sein Stirnband war nun mein: Mit einem dicken „Born-To-Kill“ auf der Stirn machte ich mich nun auf die Suche nach den Wölfen.

Ich staunte nicht schlecht, als es mit jedem Meter kälter wurde, bald schon stapfte ich durch tiefen Schnee. Als ich die ersten Spuren von riesigen Pfoten entdeckte, war es schon zu spät, kurz darauf umzingelte mich ein ganzes Rudel von Winterwölfen. Der Kampf war fürchterlich: Ständig wurden schon stark angeschlagene Wölfe von frischen Wölfen abgelöst … meine Kräfte schwanden recht schnell. Ich beschloss, eines Tages gut vorbereitet und mit Verstärkung wiederzukommen und suchte einstweilen das Weite.

Ich verließ den Wald und zog weiter auf der Drachenhorter Landstraße in Richtung Ostwall. Zwischendurch ein leckerer Kaninchenbraten von der Heide dachte ich … doch weit gefehlt! Alle Kaninchen griffen sofort an und die gesamte Heide war voll von avalonischen Killerblutegeln, die mir den Appetit doch gehörig verdarben. Ziemlich genervt stolperte ich in einen zunächst sicheren Teil der Heide. Hier befand sich ein gewaltiger weißer Stier, der mich finster anstarrte. Nun, dieser würde sicherlich noch ein weit besseres Abendessen abgeben als ein Kaninchenbraten… also zückte ich mein Schwert und machte mich zum Kampf bereit. Allzu einfach ließ sich der Stier nun allerdings nicht in ein leckeres Essen verwandeln, seine Hörner und ein dornenbesetzter Schwanz machten mir schwer zu schaffen. Letztendlich hatte ich dann aber doch den längeren Atem und mit einem Haufen Fleisch im Gepäck zog ich weiter meines Weges.

Der Weg zur Akademiestraße war schnell geschafft, nun sollte Port Vain schnell erreicht sein! Doch schon wenige Meter weiter stellte sich eine gewaltige Drachenschildkröte in meinen Weg. Genauer gesagt mitten auf die Brücke über die Dunkelwasser. „Na riesig!“, dachte ich „Mit der Schildkröte erwischt es auch gleich die Brücke, dieser Weg war also für mich versperrt.“ Oder doch nicht? Plötzlich schien sich das Gesicht der Drachenschildkröte zu erhellen, fast war mir so, als würde sie mein Kragen der Kämpfergilde irgendwie beruhigen. Dann plötzlich ging es los … ständig sprangen auf der anderen Seite der Brücke irgendwelche Kämpfer herein, machten wilde Kombinationen gegen die Schildkröte und sprangen wieder heraus.

Merkwürdigerweise wurden manche Techniken nicht zu Ende geführt, fast wie im Training …

Jedenfalls wurde die Drachenschildkröte nach Möglichkeit nicht verletzt und schien durchaus ihren Spaß an dem Spiel zu haben. Dies brachte sie gelegentlich durch ein zufriedenes Schnauben zum Ausdruck, worauf jedesmal ein kleiner Feuersturm aus ihren Nüstern fegte. Ich rollte mich gerade noch rechtzeitig ab, als dann jemand auf der anderen Seite noch etwas von Schmetterlingsalarm brüllte, beschloss ich, doch lieber den kleinen Umweg am Goblinlager vorbei zu nehmen.

Also den Ostwall wieder runter … nahe der Nabla stieß ich auf zwei Sumpfdrachen, denen es hier in Nähe des Sumpfes viel besser zu gefallen schien als in der Schreckensspitze. Entschlossen verteidigten sie auch ihre neue Heimat. Da dies sowieso nicht meine Richtung war, ließ ich sie in Ruhe und näherte mich dem Goblinlager.

Eigentlich wollte ich ja nur schnell daran vorbeilaufen, doch als schon drei Goblins außerhalb des Lagers eine Sperre errichtet hatten und Wegezoll einforderten, war es an der Zeit, die Goblingefahr wieder einmal zu beseitigen. Nun ja, für einen Takal´Mor doch eher eine langweilige Angelegenheit, also beschloss ich, dem Drachen im Lager noch einen Besuch abzustatten. Erstaunt stellte ich fest, dass er inzwischen eine Gefährtin gefunden hatte. Ein Kampf gegen zwei Drachen klang nach einem vertretbaren Abschluss für diesen Tag, also fing ich an, die beiden fröhlich zu beleidigen. Schon bald fühlte sich der erste Drache genötigt, die Ehre seiner Gefährtin zu verteidigen, und ich hatte meinen Kampf. Erstaunt stellte ich fest, dass der Ring des Weghiers einen Großteil des Drachenfeuers auf sich zog, das machte die Sache recht einfach. Auch der dritte Drache im Süden war schnell erlegt, dieser hatte sogar einen recht interessanten Hort – vielleicht sollte ich hier doch gelegentlich wieder vorbeischauen.

Für heute hatte ich jedoch genug. Ich beschloss, meine Erlebnisse bei einem kühlen Bier in Franks Abenteuerkneipe niederzuschreiben … vielleicht verschlägt es ja bei schlechtem Wetter einmal jemanden in die gemütliche Bibliothek unserer Gilde und die Arbeit war nicht ganz umsonst :-)

Darkwing

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